Sehenswürdigkeiten:
Hier nun eine Sammlung von Orten, denen es sich auf alle Fälle lohnt, einen Besuch abzustatten. Natürlich gibt es in den jeweiligen Regionen noch weitaus mehr zu sehen. Ich habe mich jedoch in den nun folgenden Ausführungen auf diejenigen Plätze beschränkt, die ich als besonders empfehlenswert erachte. Wenn Du also nach Anregungen für Deine Schwedenreise suchst: Bitte sehr!
Borås Djurpark - Borgby Skans - Ekehagens Forntidsby - Hjo - Hornborgasjön - Kinnekulle - Läckö Slott - Tibro - Tiveden
Ein
besonders schöner Tierpark ist der von Borås. Hat man vorher
noch nie einen Elch gesehen (wie ich damals *lach*), so kann man dieselben
hier bewundern, aber ebenso exotische Tiere wie Leoparden, Elefanten oder
Schimpansen. Auf dem gesamten Gelände hat man das Gefühl, daß
die Tiere hier noch weitgehend artgerecht gehalten werden. Viel Auslauf
in den weitläufigen Anlagen und gute Hygiene gehören dazu. Besonders
interessant sind die Tierhäuser oder auch die verschiedenen Tierfütterungen,
denen man über den Tag verteilt beiwohnen kann. Gerade für Kinder
werden die Lebensgewohnheiten der verschiedenen Tiere hier wunderbar erklärt,
man kann Fragen stellen oder auch einfach nur beobachten.
Die Burg Borgby Skans bei
Västerås gehört zu den größten und gleichzeitig
zu den rätselhaftesten vorgeschichtlichen Altertümern in Schweden.
Es handelt sich hierbei um eine in der Eisenzeit errichtete Festungsanlage.
Archäologische Untersuchungen zeigen, daß der Großteil
der Burg zwischen 200 und 600 n. Chr erbaut wurde. Der Burgwall hat eine
ansehnliche Größe und zeugt von einer fortschrittlichen Gesellschaftsstruktur.
Wenn die Burg zu Verteidigungszwecken genutzt wurde, konnte sie mit Holzpalisaden
und -kisten verstärkt werden. Der Eingang wurde bei diesen frühen
Festungen meist mit einer Holzpforte verschlossen.
Ca. 20 km südlich von Falköping liegt das Freilichtmuseum
Ekehagen. Hier wandert man quasi durch die Jahrtausende und kann die sehr
liebevoll und detailgenauen Nachbildungen von Hütten und Häusern
von der Steinzeit bis hinüber in die Eisenzeit bewundern. Tiere laufen
frei umher, Du kannst die Gefäße und Werkzeuge anfassen, mit
Holzbögen schießen, und freundliche junge Leute in historischen
Gewändern erklären Dir alles und lassen Dich obendrein noch
von ihrer steinzeitlichen Fruchtsuppe, Brot und Honig kosten. Es gilt
also, Geschichte hautnah mit allen Sinnen zu erfahren. Alles in Allem
ein sehr gelungenes Projekt, welches ich jeder und jedem nur wärmstens
empfehlen kann. :-)
Der im 14. Jahrhundert gegründete, idyllische
Fischerort Hjo (auch "Hyo" oder "Hioo" genannt) liegt direkt am Vätternsee.
Hier kann man baden, zelten, Golf spielen oder einfach nur die Ruhe genießen.
Eine große Parkanlage mit über 1000 Bäumen lädt zum
Spaziergang und zur Erholung ein. Es finden sich hier viele exclusive
Villen, in denen im letzten Jahrundert die oberen Gesellschaftsklassen
ihre Ferien zu verbringen pflegten. Direkt benachbart dazu liegt der Hafen
mit seinen beiden Leuchttürmen.
Das künstlich angelegte Feuchtgebiet
Hornborgasjön ist einer der größten Vogelseen Skandinaviens
und u. a. Rastplatz der Kraniche auf ihrem Weg aus Afrika in die Brutgebiete
Nordeuropas. Zu tausenden sammeln sich
diese imposanten Vögel hier im Frühjahr, um ihren Balztanz (auch
genannt "Tanz der Kraniche", schwed. "Trandansen") zu vollführen.
Einer der besten Beobachtungsplätze ist das Natur-Informationszentrum
"Hornborga Naturum" (links im Bild), welches von Ende März bis Ende
August geöffnet ist. Doch auch für den Rest des Jahres können
die zahlreichen Aussichtstürme und Wanderpfade am See genutzt werden.
Der Kinnekulle-Ring (hier
2000 bei der Endausscheidung zum "Swedish Rallycross Championship") liegt
nahe der Kommune Götene und ist mit seiner Track-Länge von rund
2 km und einer Breite von 10 m eine der bekanntesten Autorennstrecken
Schwedens. Das erste Rennen fand hier 1969 statt. Der Ring ist Eigentum
des Stockholmer Sportwagen-Clubs, von welchem er auch regelmäßig
genutzt wird.
Nicht
unbedingt mein persönliches Lieblings-Ausflugsziel, weil wohl eher
für ein "gesetzteres" Publikum geeignet, aber duchaus erwähnenswert
ist Schloß Läckö. Es liegt erhoben auf einer Landzunge
im Vänern nördlich von Lidköping und lockt mit zahlreichen
Souvenirshops, besonders mit Porzellan. Interessanter als das Schloß
selbst, empfand ich den Spaziergang um dasselbe herum. Auf der Rückseite
weiden Schafe und man kann fern dem Treiben im Innern auf den Klippen
herumklettern und hat einen sehr idyllischen Ausblick auf den Vänern-See,
der zum Träumen und Verweilen einlädt.
Wenn Du Spaß hast am Motocross, so sei Dir
die Motocross-Strecke von Tibro bei Skövde empfohlen. Am "Idrottsgymnasiet"
("Idrotts-Gymnasium") des Ortes gibt es sogar die Möglichkeit, Motocross
als eigenes Fach zu wählen. Neben dem herkömmlichen Lehrplan
stehen hier demnach auch Theorie und Praxis des Motocross auf dem Programm.
Trainiert wird fast täglich.
Der 1983 eingerichtete
Nationalpark Tiveden nahe der Reichsstraße 49 zwischen Karlsborg
und Askersund hat eine Größe von 1353 ha, davon sind 137 ha Wasserfläche.
Ziel ist es, dem
Wald die Möglichkeit zu geben, sich zum Urwald weiterzuentwickeln.
Zu diesem Zweck wird im Tiveden in keinerlei Weise Waldwirtschaft betrieben.
Insgesamt gibt es 25 km gekennzeichnete Pfade, welche Rundwanderungen
zwischen 1,5 und 15 km ermöglichen. Da allerdings das Gelände
sehr hügelig ist (riesige Felsformationen als Relikte der Eiszeit)
und der Wald z. T. äußerst dicht, sollte man schon gut zu Fuß
sein.
©Angelika Friedrich, Jan. 2000
http://www.schwedenecke.de/